Kunstpause
Kunstpause, die – kurze Stille im Ablauf eines Vortrags oder einer mündlichen Erzählung – Du wirst es nicht glauben, was mir zu Ohren gekommen ist, unglaublich, wirklich, was ich da gehört habe, du wirst aus allen Wolken fallen, wenn du das erfährst… Also… das war so… tiefes Luftholen… Stille… ausatmen… ein langer eindringlicher Blick… Stille… Kunstpause! Es gibt Menschen, die beherrschen diese Kunst der Pause, wenn die Spannung auf ihren Höhepunkt getrieben ist, in Perfektion. Zappeln lassen, nicht gleich mit der Information herausrücken. Die Zuhörer mögen diese Pause als unnötig und quälend lang empfinden, doch dem Erzähler ist es wichtig, die Bedeutung dessen, was er gleich sagen wird, durch diesen kurzen Moment der Stille hervorzuheben. Eine Kunstpause kann man auch einlegen, nachdem schon alles gesagt ist, um so das Gesagte nachwirken zu lassen, dem Zuhörer Zeit zu geben, das gerade Gehörte zu verarbeiten. Jedoch ist so manche Kunstpause im Ablauf eines Vortrags auch nur die Folge eines verlorenen Fadens. Eine unbeabsichtigte, peinliche Stille, die zur Kunstpause erklärt, einen ganz neuen Stellenwert erlangen soll. Und ähnlich …