Hochstapler, der
– Person, die eine hohe gesellschaftliche Stellung oder ein großes Vermögen vortäuscht, um das Vertrauen der Mitmenschen zu gewinnen und dieses dann in betrügerischer Absicht zu missbrauchen –
Ein Prahler, ein Angeber, ein Großtuer, ein Schaumschläger, ein Aufschneider, ein Wichtigtuer, ein Sprücheklopfer. Vor allem aber ein Gauner und Lügner mit großer Klappe und nichts dahinter. Schein und Sein, den Schein wahren, ohne das Sein zu offenbaren, das ist die Kunst des Hochstaplers.
Von wegen flach spielen, hoch gewinnen. Hier wird hoch gepokert, der ganz große Bluff, mit der Absicht, noch höher zu gewinnen. Getreu dem olympischen Motto „schneller, höher, stärker“ führen die Darbietungen des Hochstaplers in schwindelerregende Höhen. Vom Schwindel erregt lassen sich die allzu leichtgläubigen Opfer von den großen, aber leider falschen Versprechungen zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Ein Sturm der Begeisterung, der alle Bedenken und jedwede Vernunft hinfortweht, sodass am Ende dann die Betroffenen, wenn nicht im letzten Hemd, so doch mit leeren Händen und langen Gesichtern dastehen und es einfach nicht fassen können, während der Hochstapler selbst sich natürlich schon längst aus dem Staub und über alle Berge gemacht hat.
Auch wenn es so gut passt, hat das Wort Hochstapler eigentlich mit „stapeln“ im Sinne von „aufeinanderschichten“ nichts zu tun. In der Gaunersprache hatte stapeln die Bedeutung von betteln, tippeln. Es geht beim Hochstapler um jemanden, der vornehm (hoch) tut, um so an das Geld der anderen zu kommen (stapeln). Aber das Bild ist dennoch absolut zutreffend: Der Hochstapler stapelt eine Lüge auf die andere, erschafft ein prächtig wirkendes Lügengebäude, mit der Absicht, seine zukünftigen Opfer zu beeindrucken und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.