Hörensagen, das
– etwas, das man nur aus Erzählungen anderer, nicht aber aus eigener Erfahrung weiß und dessen Wahrheitsgehalt man nicht überprüfen kann –
Was man nicht alles weiß, vom Hörensagen. Wen man nicht alles kennt, vom Hörensagen.
Doch leider sind bei dieser stillen Post des wirklichen Lebens auch immer viele Halbwahrheiten im Umlauf. Und das Wissen, das wir durch immer wieder Erzähltes und mündlich Weitergegebenes gewinnen, ist oftmals nur ein oberflächliches, mangelhaftes. Ein Halbwissen, mehr ungesund als gesund, mehr falsch als richtig. Doch statt zum einen Ohr herein und zum anderen Ohr wieder hinauszugehen, ist so manche Kunde in aller Munde, trifft überall auf offene Ohren und geht von Mund zu Mund.
Ich habe sagen hören… Ich habe mir sagen lassen… Man munkelt… Ich habe läuten hören… Mir ist zu Ohren gekommen…
Man weiß es also nur vom Hörensagen. Zurückverfolgen oder gar auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen lässt sich die Information nicht, denn dafür waren es zu viele Ohren, zu viele Münder. Von Mund zu Ohr und von Ohr zu Mund entwickelt die ursprüngliche Nachricht ein Eigenleben, sie wird ausgeschmückt, übertrieben, untertrieben, zurechtgebogen und wieder verdreht, es wird hinzugedichtet und weggelassen. Aus Nachrichten werden Gerüchte, aus Informationen wird Tratsch, aus Mücken werden Elefanten.
Alles natürlich ohne Gewähr. Auf derartige Informationen sollte man keinesfalls bauen und sich niemals festnageln lassen. Man sollte weder seinen Kopf darauf verwetten noch seine Hand dafür ins Feuer legen.
Stille Wasser gründen eher wohlwollendes Gleichmut (also, das wünsche ich mir !)