Alle Artikel in: Die allerschönsten Wörter

Zeitlupe - die schönsten deutschen Wörter

Zeitlupe

Zeitlupe, die – filmische Wiedergabe einer Szene in stark verlangsamter Geschwindigkeit – 2015! Schon wieder ist ein Jahr vorbei, ein ganzes Jahr! Dabei war doch damals in unserer Kindheit der nächste Geburtstag, das nächste Weihnachten oder das nächste Silvester unendlich weit weg, ein Jahr war eine Ewigkeit. Das mit der Zeit ist so eine Sache, mal vergeht sie zu schnell, mal zu langsam. Und natürlich vergeht sie immer ausgerechnet dann zu schnell, wenn es am schönsten ist. Und auch je älter wir werden, je weniger Zeit uns also bleibt, desto schneller vergeht sie. Zeitgefühl, gefühlte Zeit. Da wäre doch so eine Zeitlupe genau das Richtige. Vergrößern wir einfach die Abstände zwischen den Minuten, den Stunden, den Tagen, Monaten und Jahren! Schön wäre es! Doch leider nur Wunschdenken. Der Anglizismus Slow Motion holt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und lässt keinen Raum mehr für Illusionen. Langsame Bewegung: Bewegungsabläufe werden verlangsamt dargestellt, zeitlupenhaft bewegen wir uns durch den Raum, während der Sekundenzeiger der wirklichen Zeit (Gibt es die überhaupt?) unbarmherzig weitertickt. Und… vergeht die …

Donnerwetter - die schönsten deutschen Wörter

Donnerwetter

Donnerwetter, das – laute verbale Auseinandersetzung; eine lautstarke Zurechtweisung – Früher sprach man bei einem Gewitter von einem Donnerwetter. Der Himmel verdunkelt sich, es regnet, blitzt und donnert. Heute benutzen wir dieses Wort fast nur noch im übertragenen Sinn, als Bild für eine verbale Auseinandersetzung oder eine lautstarke Zurechtweisung, eine Standpauke. In den zwischenmenschlichen Beziehungen ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Manchmal ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm, die Atmosphäre lädt sich auf, wird immer spannungsgeladener, die Stimmung immer explosiver, es ziehen dunkle Wolken auf und dann… knallt’s irgendwann gewaltig. Donnerwetter! So ein Donnerwetter kann wirken wie das klärende Gewitter nach einem schwülheißen Tag, ein Unwetter, nach dem die Luft wieder rein und frisch ist, man wieder tief durchatmen kann. Hat man einen schweren Fehler begangen und wird dafür lautstark und heftig zurechtgewiesen, so muss man ein Donnerwetter über sich ergehen lassen, man steht dann wie bedröppelt im Regen, wartend und hoffend, dass das Gewitter bald wieder ab- oder weiterzieht und man nicht vom Regen gleich in die Traufe kommt. Manchmal kommt …

farbenfroh - die schönsten deutschen Wörter

farbenfroh

farbenfroh – bunt, farbenfreudig, in vielen Farben – Nicht grau, nicht einfarbig, nicht eintönig. Weder trostlos, noch freudlos. Farbenfroh! Farben, die froh machen, das Grau übermalen. Der Alltag untermalt. Farben gegen die Monotonie, Farben gegen die Langeweile, Farben gegen die Gleichförmigkeit. Dieselben Formen, neuer Anblick, neues Gefühl.                 

doppeltgemoppelt - die schönsten deutschen Wörter

doppeltgemoppelt

doppeltgemoppelt (auch: doppelt gemoppelt) – unnötigerweise zweifach; redundant; zweimal zur Sicherheit – Zwei Zwillinge, die angeblich schon bereits alte Greise sein sollen, runde Kugeln in bunten Farben, Zukunftsprognosen und fundamentale Grundkenntnisse. Da ist natürlich einiges unnötig und vieles zu viel! Und auch bei der Vorderfront, der Außenfassade, der Glasvitrine und der PIN-Nummer hätten wir uns einen Teil sparen können. Aber nicht alles, was doppelt gemoppelt ist, ist auch überflüssig und unnötig. Doppelt genäht hält bekanntlich besser und manchmal ist es ganz gut, etwas doppelt und dreifach zu überprüfen oder etwas einfach zweimal zu sagen, es also noch einmal zu wiederholen. Und auch doppelt gemoppelte Wortpaare wie „ganz und gar“, „immer und ewig“, „nie und nimmer“, „still und leise“ oder „aus und vorbei“ bereichern als rhetorische Stilmittel unsere Sprache.                 

Traumtänzer - die schönsten deutschen Wörter

Traumtänzer

Traumtänzer, der – Person, die kaum erreichbaren und wirklichkeitsfernen Idealen nachhängt – Wunschvorstellungen, Wunschträume fern der Wirklichkeit, aber doch erstrebenswerte Ziele. Wie realistisch muss man sein, wie schwärmerisch verträumt darf man sein, um sich diesen Träumen wenigstens ein Stück weit zu nähern?