Alle Artikel in: Die wunderbare Welt der Vorsilben

Vorreiter - die schönsten deutschen Wörter

Vorreiter

Vorreiter, der – jemand, der etwas tut, bevor andere auf die Idee kommen, dasselbe zu tun – Der Vorreiter ist sich seiner selbst und der Sache, für die er sich einsetzt, sehr sicher. Er hat den Entschluss gefasst, etwas als erster zu tun, er prescht vor, bildet die Spitze und geht voran, statt sich in der breiten Masse zu verstecken oder dieser gar hinterherzuhinken. Er zeigt all den Drückebergern, wo es lang geht. Die Vorreiterrolle übernimmt er gern, er will mit seinem oft bahnbrechenden Tun ein Wegbereiter für alle anderen sein, will Trends setzen. Anders als der Vordenker ist er ein Mensch der Tat. Er macht sich dabei keine allzu großen Gedanken, und Angst, sich zu vergaloppieren, hat er auch nicht.                 

ausleben - die schönsten deutschen Wörter

ausleben

(sich) ausleben – sein Leben ohne Einschränkungen genießen und zur vollen Entfaltung bringen; so sein, wie man wirklich ist, und dies ungehemmt leben und auskosten – Ein Wort der Toleranz und Aufgeschlossenheit, ein Wort für das Zusammenleben, ein Wort der Menschlichkeit, der Nachsicht und Offenheit, ein Wort, das dem Leben Sinn und Wert gibt, das Leben lebenswert macht. Sich ausleben, seine Einzigartigkeit erkennen, schätzen und entfalten, so sein, wie man wirklich ist, so leben, wie man will, nach seiner Fasson selig werden, nach den eigenen Vorstellungen leben und dabei glücklich sein – all das natürlich ohne unsere Mitmenschen im Ausleben ihres Lebens zu behindern. Leben und leben lassen, ausleben und ausleben lassen. Ist es vielleicht mit dem Ausleben so wie mit dem Ausschlafen? Wenn wir ausschlafen, dann schlafen wir so lange, bis wir nicht mehr müde sind, bis wir von allein aufwachen, ausgeschlafen sind und den Tag freudig in Angriff nehmen können. Niemand hat uns vorzeitig geweckt und aus unseren schönen Träumen gerissen. Wir brauchen keinen Schlaf mehr, die Nacht hat ihren Zweck erfüllt, wir …

sich auseinanderleben - die schönsten deutschen Wörter

sich auseinanderleben

sich auseinanderleben – sich (in einer Beziehung) fremd werden; aufhören, ein gemeinsames Lebensziel zu verfolgen – „Wir haben uns auseinandergelebt.“ Diese Worte klingen so beiläufig, so hilflos, so schuldlos. Es hat sich halt so ergeben, was soll man da machen. Man hat sich entfremdet, ist sich im Laufe der Zeit nicht mehr vertrauter, sondern fremder geworden. Die Liebe ist abhandengekommen, die Romanze ist sachlich geworden.                      

Aussteiger - die schönsten deutschen Wörter

Aussteiger

Aussteiger, der – Person, die versucht, sich von gesellschaftlichen Normen und Zwängen zu befreien oder ihrer Lebenswelt zu entfliehen; jemand, der sein Land verlässt, um anderswo einen anderen Lebensstil zu führen; ein Mensch, der aus einer Gruppe, zu der gehört, austritt – Reicht’s jetzt endgültig? Die Nase voll und die Faxen dick? Das Ende der Fahnenstange erreicht? Oder einfach keine Lust mehr, ein Fähnchen im Wind zu sein? Dann ist es aber höchste Zeit, auszusteigen. Zeit zum Aussteigen. Neustart. Alles zurück auf Null. Aber… Wo steigt man aus und wo dann wieder ein? Kann man überhaupt aussteigen, ohne woanders wieder einzusteigen? Und geht das, zurück auf Null? Hat es denn überhaupt jemals eine Stunde Null gegeben? Geht nicht jedem Neustart ein Fehlstart voraus? Und wenn dem so ist, wird man dann etwa beim dritten Fehlstart disqualifiziert? Rausgeworfen? Vollzieht sich dieser Rückzug aus der Gesellschaft also in vielen Fällen gar nicht freiwillig? Das Luxusleben als Gutverdiener aufgeben, alles hinter sich lassen, raus aus dem Trott, von der pulsierenden, aber stressigen Großstadt ins beschauliche Kuhdorf oder als …

Vorfreude - die schönsten deutschen Wörter

Vorfreude

Vorfreude, die – Freude auf etwas, das in der Zukunft geschehen wird, auf ein erwartetes Ereignis – Es ist diese erwartungsvolle, oft gespannte oder auch ungeduldige Freude auf etwas, das geschehen wird, eine Freude, die ihren Höhepunkt erfährt, wenn der Moment gekommen ist und das Erwartete endlich eintritt. Man sagt oft „Vorfreude ist die schönste Freude“, dabei sind doch Vorfreude und Freude fest miteinander verbunden. Je größer die Vorfreude, desto größer ist auch die Freude. Andererseits bleibt ohne den Augenblick der Freude und Glückseligkeit bei Eintritt des erwarteten Ereignisses, auch von der Vorfreude nur eine bittere Enttäuschung zurück. Antoine de Saint-Exupéry veranschaulicht die Vorfreude in seinem Buch „Der Kleine Prinz“ in der Begegnung des Kleinen Prinzen mit dem Fuchs: „Es wäre besser gewesen, du wärest zur selben Stunde wiedergekommen, sagte der Fuchs. Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen… Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein …