Alle Artikel mit dem Schlagwort: Deutschwortschatz

Narrenfreiheit - die schönsten deutschen Wörter

Narrenfreiheit

Narrenfreiheit, die – Freiheit, gewisse Dinge zu tun und zu sagen, die einer Person zugestanden wird, die man entweder nicht ganz ernst nimmt oder der man eine Sonderstellung einräumt – Karneval, Zeit der Narrenfreiheit und absolut nicht narrenfrei. Die fünfte Jahreszeit. Die Zeit, in der jeder Jeck wirklich einmal anders sein darf, die Zeit, in der man sich selbst auch nicht so ernst nimmt, sich und andere auf die Schippe nimmt und einfach mal den Stress und die Probleme vergessen kann.                 

Kunstpause - die schönsten deutschen Wörter

Kunstpause

Kunstpause, die – kurze Stille im Ablauf eines Vortrags oder einer mündlichen Erzählung – Du wirst es nicht glauben, was mir zu Ohren gekommen ist, unglaublich, wirklich, was ich da gehört habe, du wirst aus allen Wolken fallen, wenn du das erfährst… Also… das war so… tiefes Luftholen… Stille… ausatmen… ein langer eindringlicher Blick… Stille… Kunstpause! Es gibt Menschen, die beherrschen diese Kunst der Pause, wenn die Spannung auf ihren Höhepunkt getrieben ist, in Perfektion. Zappeln lassen, nicht gleich mit der Information herausrücken. Die Zuhörer mögen diese Pause als unnötig und quälend lang empfinden, doch dem Erzähler ist es wichtig, die Bedeutung dessen, was er gleich sagen wird, durch diesen kurzen Moment der Stille hervorzuheben. Eine Kunstpause kann man auch einlegen, nachdem schon alles gesagt ist, um so das Gesagte nachwirken zu lassen, dem Zuhörer Zeit zu geben, das gerade Gehörte zu verarbeiten. Jedoch ist so manche Kunstpause im Ablauf eines Vortrags auch nur die Folge eines verlorenen Fadens. Eine unbeabsichtigte, peinliche Stille, die zur Kunstpause erklärt, einen ganz neuen Stellenwert erlangen soll. Und ähnlich …

Gerüchteküche - die schönsten deutschen Wörter

Gerüchteküche

Gerüchteküche, die – imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen – Weißt du schon das Neueste? Hast du schon gehört? Stell dir mal vor! Der W. soll neuerdings… Die V. und der D. haben doch tatsächlich… Die U. ist wohl nicht mehr… Die Gerüchteküche brodelt. Wer mit wem, was, wann, wo, wie oft und warum überhaupt? Wirklich nicht lecker, was da so vor sich hin köchelt, ganz schwer bekömmliche Kost. Rezepte nur vom Hörensagen. Und je mehr Köche mitmischen, desto ungenießbarer wird der Gerüchtebrei. Tratsch und Klatsch, immer nur halb gar, immer nur halb wahr. Guten Appetit! In der Gerüchteküche wird nicht um den heißen Brei herumgeredet, da wird der Brei erst so richtig heiß gemacht, so heiß, dass sich manch einer daran den Mund und die Finger verbrennt. Und irgendwer muss ja am Ende die Suppe auslöffeln.                      

Miesepeter - die schönsten deutschen Wörter

Miesepeter

Miesepeter, der – Person, die immer schlechte Laune hat und ständig unzufrieden ist – Ha! Eine Frau! Der Miesepeter ist eine Frau! Eine Miesepetra sozusagen. Das wäre dann unser Beitrag zur Gender-Debatte. Gleichberechtigung mal andersrum. Dafür wird der Tunichtgut dann wieder ein Mann. Schlechte Laune, ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Mit dem falschen Fuß aufgestanden? Eine Laus über die Leber gelaufen? Einfach nur den falschen Tag erwischt? Der Macho würde es sich sehr einfach machen und wüsste natürlich gleich, woran es liegt… „Das sieht man der doch an!“ Natürlich kann jeder mal schlecht gelaunt sein. Beim Miesepeter, sei es nun ein Mann oder eine Frau, handelt es sich bei dieser schlechten Laune jedoch um eine feste Charaktereigenschaft, um eine tief sitzende Miesepetrigkeit.                  

mutterseelenallein - die schönsten deutschen Wörter

mutterseelenallein

mutterseelenallein – ganz allein, einsam, verlassen – Es gibt Wörter, die man eigentlich nicht steigern kann. Wenn man allein ist, dann ist man allein. Alleiner geht es nicht, zumindest nicht aus objektiver, grammatikalischer Sicht. Wir sprechen hier aber über Gefühle, über das Gefühl der Einsamkeit, der Verlassenheit. Und dieses Gefühl kann es in vielen Abstufungen geben, vom Alleinsein, weil gerade niemand in der Nähe ist, bis hin zur verzweifelten Einsamkeit, der völligen Verlassenheit, wenn man sich von aller Welt, ja sogar von Gott und der Welt verlassen fühlt. Und für diesen Zustand tiefster Verzweiflung gibt es ein herzzerreißendes Wort: mutterseelenallein.